Die Wundervölker am „Rand der Welt“. Rudolf Simek legt eine Monographie zu Monstrosität im Mittelalter vor

„We live in a time of monsters.“ Diese Worte des US-amerikanischen Mediävisten Jeremy Jerome Cohens sind u.a. treffender Ausdruck einer umfassenden Präsenz des Monströsen in Literatur und Medien unserer Zeit. Rudolf Simek legt nun ein Werk vor, das sich gerade nicht hauptsächlich mit unserer, sondern einer lang vergangenen Zeit befasst; er thematisiert das Monster im Mittelalter.

Vlad III.: Feldherr, Pfähler, Vampir

Er ist der Fürst der Finsternis. Fällt der Name Dracula, entsteht in der Fantasie meist das Bild des bösartigen Untoten, des blutsaugenden Vampirs, der das London des ausgehenden 19. Jahrhunderts unsicher macht. Wohl kaum ein Anti-Held hat solche Bekanntheit erlangt wie dieser. Bram Stoker hat mit seinem Werk einen Mythos geschaffen, der bis heute in unzähligen Adaptionen in Romanen, Filmen, Comics und Musik fortbesteht. Doch Dracula ist keine reine Fiktion, er beruht auf einem historischen Vorbild: Vlad III. Drăculea lebte im 15. Jahrhundert und entstammte einer walachischen Fürstendynastie.